Ein Turnier der besonderen Art in Pfaffenhofen.

Am Wochenende vom Samstag, 28. April und Sonntag, 29. April wird Pfaffenhofen Schauplatz eines ganz besonderen Turniers: Auf den Spielstätten des Sportstadions trifft sich die europäische Elite des Quidditch zur Austragung der europäischen Meisterschaft, dem European Quidditch Cup 2018.

Quidditch ist ein Vollkontaktsport, der in gemischtgeschlechtlichen Teams gespielt wird und Elemente aus Handball, Rugby und Dodgeball miteinander vereint. Er hielt 2005 Einzug in die reale Welt, als Studenten in Middlebury, USA, einen Weg fanden, den Harry-Potter-Sport an eine Welt anzupassen, in der Besen nicht fliegen können. Seitdem sind sowohl der Sport selbst, als auch die Gemeinschaft, die ihn umgibt, enorm gewachsen.

Der European Quidditch Cup ist das größte Quidditch Turnier auf europäischem Boden, bei dem die besten europäischen Teams gegeneinander antreten. Das Turnier wurde 2012 in Frankreich mit sechs Teams zum ersten Mal abgehalten. Dieses Jahr werden 32 Teams aus 20 verschiedenen Ländern erwartet. Vertreten sind unter anderem Frankreich, Norwegen, Spanien, Tschechien und natürlich Deutschland. Vier deutsche Teams werden am 28. April in Pfaffenhofen am Start sein: Bonn, München, Darmstadt und Passau konnten sich Anfang November in Bremen vor ca. 30 anderen deutschen Teams qualifizieren – unter anderem Die Münchner Wolpertinger, die zum ersten Mal am EQC teilnehmen.

Zum Ablauf: Die Spiele finden von 9 Uhr bis 18 Uhr im Städtischen Stadion, am Volksfestplatz statt und dauern jeweils ca. 30 Minuten. Da das Spiel endet, wenn der „Schnatz“, ein charakteristisches Spielelement der Sportart, gefangen ist, können die Spiele entsprechend kürzer oder länger sein, weswegen immer mit einem Slot von einer Stunde pro Spiel gerechnet wird.

Am ersten Tag werden in einer Gruppenphase die Teams in acht Vierer-Gruppen sortiert, die über den Tagen gegeneinander antreten. Am Ende des Tages kommen die zwei besten Teams von jeder Gruppe in das Upper Bracket und die zwei anderen in das Lower Bracket. Am zweiten Tag beginnt dann die KO-Phase: die Lower Bracket-Teams spielen die Plätze 32 bis 16 aus und im Upper Bracket wird um einen Platz im Finale gekämpft. Das Finale wird dann voraussichtlich am Sonntag gegen 17 Uhr stattfinden.

Neben den sportlichen Wettkämpfen wird es auch ein kleines Rahmenprogramm geben mit Essenständen und einem Infopoint, an dem die Besucher sich über den Sport informieren können.

Für die Kinder wird zusätzlich eine kleine Sch(n)atzjagd angeboten und die Möglichkeit, sogar selbst Quidditch auszuprobieren. Der Eintritt zum Turnier ist frei.

Bild: Bruggeling Photography

Kleine Spielkunde:

Spieler müssen während des Spiels die gesamte Zeit über einen Besen zwischen den Beinen behalten. Aerodynamisch an den Sport und die Sicherheitsansprüche des Körperkontakts angepasst, handelt es sich hierbei in der Regel um leichte PVC-Stangen.
Jedes Team schickt sieben Spieler aufs Feld: Drei Jäger passen sich den Quaffel, eine Volleyball, zu und versuchen, durch einen der drei Ringe des gegnerischen Teams zu werfen, um 10 Punkte pro Tor zu gewinnen. Der Hüter verteidigt die eigenen Ringe des Teams. Zwei Treiber spielen mit Klatschern (Dodgebälle), die sie nach gegnerischen Spieler werfen, um diese „auszuknocken“.

Wer von einem Klatscher getroffen wurde, muss vom eigenen Besen absteigen und darf nicht ins Spiel eingreifen, ehe er die Ringe des eigenen Teams berührt hat. Der Sucher des Teams versucht, den Schnatz zu fangen. Der Schnatz ist ein Unparteiischer, oftmals sehr wendiger Spieler, in gelb gekleidet und mit einem am Hosenbund befestigten Tennisball in einer Socke.
Wird der Schnatz gefangen, d.h. die Socke herausgezogen, endet das Spiel und der erfolgreiche Sucher gewinnt 30 Punkte für sein Team.
Von den sieben Spielern auf dem Feld dürfen sich maximal vier mit dem gleichen Geschlecht identifizieren. Auf diese Weise sind Spieler jeden Geschlechts, ob innerhalb oder außerhalb des binären Systems, willkommen, Quidditch zu spielen.
(Quelle: Deutscher Quidditch Bund)