16 Krippen können in der Ausstellung „Krippen aus Künstlerhand“ in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung bewundert werden. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. Dezember. Die Besucher der Vernissage waren beeindruckt von der ganz unterschiedlichen Umsetzung der biblischen Geschichte und von der detailfreudigen Arbeit der Künstler.

Steffen Kopetzky, ehrenamtlicher Kulturreferent des Stadtrats, begrüßte die Künstler und die Besucher in der Städtischen Galerie im Namen der Stadt Pfaffenhofen. Dann gab er einen Einblick in die Geschichte der Krippen. Die erste wurde, so Kopetzky, der Überlieferung nach von Franz von Assisi erschaffen, eine Art Lebend-Krippe mit einem echten Ochsen und einem echten Esel. Das Ziel war, die leseunfähige Bevölkerung über die Bibelgeschichte aufzuklären. Inzwischen gibt es – je nach Region und je nach Tradition – die unterschiedlichsten Krippen. Aber egal ob Innen-, Landschafts- oder Bergkrippe, alle sind in erster Linie Volkskunst: Es sind religiöse Objekte, die eine Geschichte erzählen sollen.

Franz Peter, über 20 Jahre lang Mitorganisator der Ausstellung der vhs-Schnitzer und auch Organisator der aktuellen Schau, erläuterte das neue Konzept: Nicht nur Objekte der Pfaffenhofener Schnitzer werden nun gezeigt, sondern auch Krippen weiterer Künstler. Und nicht nur traditionelle Krippen sind zu sehen, sondern die Ausstellung öffnet sich auch hin zu moderneren, künstlerischen Interpretationen. Am grundsätzlichen Thema hingegen ändere sich nichts: Mit der Krippenausstellung soll jedes Jahr ein ruhiger Ort in der stressigen Weihnachtszeit geschaffen werden. Peter stellte die Arbeiten der einzelnen Künstler kurz vor und betonte dabei die außergewöhnliche Vielfalt an Materialen und Techniken. Er zeigte sich glücklich darüber, zusammen mit der Stadt Pfaffenhofen ein Ausstellungsformat gefunden zu haben, das die Weiterführung der weihnachtlichen Krippen-Ausstellung ermöglicht, und lud nun schon dazu ein, die Arbeiten für die nächste Ausstellung zu beginnen.

Die Besucher der Vernissage bewunderten die detailfreudigen Arbeiten der Künstler.

Natürlich sind wieder sehr viele geschnitzte Krippen zu sehen, beispielsweise die von Josef Brummer und Martin Bergmann, beide altgediente und leidenschaftliche vhs- Krippen-Schnitzer. Oder die kleine filigrane Variante der klassischen Krippe von Hans Langkopf, ebenfalls ehemaliger Kursleiter der Schnitzer. Natalie Ponsot, Künstlerin aus Wolnzach, zeigt eine fein gearbeitete an der Wand hängende Holzkrippe. Daneben zeigt Paul Fottner seine mit der Kettensäge aus ganzen Stämmen gefertigten Krippen. Wieder anders die Kuppelkrippe aus Ahorn des Künstlerpaars Sabine Ackstaller und Moritz Schweikl, die einen ganz ungewohnten Blick auf die weihnachtliche Erzählung wirft. Daneben steht aber beispielsweise die mit der Papierbrand-Technik gefertigte Tonkrippe von Katalin Bereczki-Kossack oder die Gips-Krippe der bekannten Künstlerin Hanne Schorp-Pflumm, eine Leihgabe von Rudolf Kurz. Einen schönen Kontrapunkt bilden die Arbeiten von afrikanischen Künstlern: Eine Künstlergruppe aus Mali hat bunte Krippen-Figuren, die aus alten Spraydosen gearbeitet sind, beigesteuert. Nathalie Kassi Djakou zeigt die Figur „Empfangen“, die nochmals eine ganz andere Nuance in der Darstellung der Weihnachtserzählung bietet.

Die Ausstellung „Krippen aus Künstlerhand“ läuft noch bis einschließlich 30. Dezember. Der Eintritt ist frei. Die Städtische Galerie im Haus der Begegnung am Pfaffenhofener Hauptplatz ist üblicherweise Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Zu Weihnachten gelten aber geänderte Öffnungszeiten: Vom 24. bis 26. Dezember bleibt die Städtische Galerie geschlossen, vom 27. bis 30. Dezember gelten die Feiertags-Öffnungszeiten.

v.l.n.r.: Kulturmanager Sebastian Daschner, Sabine Ackstaller, Moritz Schweikl, Martin Bergmann, Franz Peter, Paul Fottner, Hans Langkopf, Katalin Bereczki-Kossack, Josef Brummer, Ehrenamtlicher Kulturreferent Steffen Kopetzky