Seit Mitte der 50er Jahre hat der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm regelmäßig Bilder renommierter Künstlerinnen und Künstler aus der Heimat erworben. Viele Jahre haben zahlreiche dieser Bilder im Verborgenen verbracht. Jetzt, nach Abschluss der Generalsanierung, werden diese Kunstschätze in einer Dauerausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Zur Eröffnung der Ausstellung waren jetzt zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, Vertreter der Kommunalpolitik und Behörden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts sowie weitere Kunstinteressierte ins Landratsamt gekommen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch ein Saxophon-Quartett der Städtischen Musikschule Pfaffenhofen.
„Unser Landratsamt kann sich nach Abschluss der Generalsanierung und professionellen Hängung der Bilder von außen und innen als äußerst ansprechend präsentieren“, freute sich Landrat Martin Wolf bei seiner Begrüßung.
Eine Kunstkommission, die sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamts zusammengefunden hatte, befasste sich im Rahmen der Umbaumaßnahmen mit der Sichtung und Sortierung von vorhandenen Gemälden, Zeichnungen, Grafiken und Fotografien im Landratsamt. Martin Wolf: „Schnell wurde klar, dass hierbei professionelle Unterstützung notwendig ist, denn durch eine nichtfachgerechte Hängung der Kunstwerke würde das mit dem Umbau nun sehr repräsentative Haus viel an seiner Wirkung verlieren.“

Mit der Hängung der Bilder beauftragt wurde der aus Pfaffenhofen stammende Künstler und Träger des Kulturförderpreises der Stadt Pfaffenhofen Norbert Käs. Der Künstler, einst Schüler von Eduard Luckhaus, absolvierte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg das Studium der Malerei und freien Grafik. Seine Arbeiten finden sich u.a. in der Bayer. Staatsgemäldesammlung, der Hypokulturstiftung München, im Maximilianeum sowie in der Albertina Wien.
Nach Sichtung des Hauses und des Bestands hat Norbert Käs sämtliche Kunstgegenstände repariert, sortiert, aussortiert, teilweise neu rahmen lassen und dann aufgehängt. „Die Platzierung der Bilder erfolgte weitgehend unter Einbeziehung des Personals. Die Gesamtpräsentation des Hauses stand dabei ebenso im Focus wie der tägliche „Gebrauch“ durch die Nutzer und Besucher zur Orientierungshilfe“ sowie der Freiraum für künftige Hängungen, so der Landrat. Die architektonische Neugestaltung des Gebäudes wurde bei der Hängung nicht gestört.

Im Sinne einer „Kunst im öffentlichen Raum – Idee“ wurde von Norbert Käs zudem ein großformatiges Scheibenbild aus 2018 mit 200 cm Durchmesser angekauft mit dem Titel „Dschupahowo“, das mittlerweile seinen Platz im 3. Stock des Landratsamts gefunden hat. Martin Wolf: „Das Werk bildet eine Brücke von den schon vorhandenen Altbeständen mit Eduard Luckhaus hin in die Jetzt-Zeit der Kunst der 2000-er Jahre.“ Damit schließe sich gewissermaßen die Dokumentationsgeschichte von bildenden Künstlern aus dem Landkreis Pfaffenhofen. Die vorhandenen Freiflächen würden zudem zu einer zukünftigen Weitergestaltung des Landratsamts mit zeitgenössischen Kunstwerken einladen.
Eine Führung durch das Haus mit Erklärungen zu den einzelnen Bildern rundete die Eröffnung der Ausstellung ab.

Fotos: Köstler-Hösl